Wasserturm

Das markante und von weitem sichtbare Gebäude am Stadtwald in Altenmarkt war bis in die Gegenwart wichtiger Bestandteil der öffentlichen Wasserversorgung in Osterhofen. Der Wasserturm diente als Gegenbehälter zur Druckerhaltung und übernahm gleichzeitig eine Pufferfunktion.

Der Auftrag zur Errichtung des Wasserturms wurde am 30. März 1908 unter dem damaligen Bürgermeister der Stadt Osterhofen, Herrn Stadtmagistrat Ernest Piechler, an die Firma A. Thormann & J. Stiefel, Augsburg, mit einer Summe von 29.789,55 Mark vergeben. Bedingung für die Auftragsvergabe war allerdings, dass sämtliche Schlosser-, Schreiner-, Spengler-, Blitzableitersetzer-, Glaser- und Malerarbeiten an ortsansässige Geschäftsleute vegeben werden.

Der Wasserturm wurde aus Eisenbeton gefertigt und ist ca. 40 m hoch. Der Wasserbehälter befindet sich in einer Höhe von ca. 20 m und besitzt ein Fassungsvermögen von 250 m³. Im zweiten Stock des Baus wird der Wasserpegel reguliert. Genau in der Mitte des Gebäudes ziehen sich dicke Rohre hinauf. Sie führen das Wasser aus der Zubringerleitung hinauf in zwei Kammern. Anfangs führt noch eine richtige Treppe mit 93 Stufen bis zum Fuß der Speichertanks. Um ganz nach oben in den Dachstuhl zu gelangen, muss noch einmal eine Leiter mit 22 Sprossen erklimmt werden. Erst dann steht man auf dem Dach des Wasserbehälters.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden immer wieder mehr oder weniger große bauliche und technische Erneuerungen am und im Gebäude vorgenommen, um den stetig steigenden Anforderungen an eine funktionierende und hygienisch einwandfreie Trinkwasserversorgung gerecht zu werden.

Im Jahr 2009 wurde der Anbau am Wasserturm, in dem sich früher eine Wohnung befand, innen komplett renoviert und ein "Wasser-Museum" eingerichtet. Damit besteht die Möglichkeit, Schulklassen im Rahmen ihres praxisorientierten Unterrichts, aber auch interessierten Vereinen und Bürger*innen die Wasserversorgung der Stadt anhand vieler Exponate anschaulich darzustellen und zu erläutern.

 

Durch den im Jahr 2022 durchgeführten Bau der Verbundleitungen "Niedermünchsdorf-Osterhofen" und "Mühlham-Ruckasing" verfügt der Stadtbereich über zwei unabhängige Standbeine. Damit ist es möglich, nicht nur die Versorgungssicherheit zu erhöhen, sondern auch die Druckverhältnisse im Netz zu optimieren. 

 

Im Zusammenhang mit dieser Maßnahme erfolgte in einem weiteren Schritt am 05. Juli 2023 die Stillegung des Wasserturms in Altenmarkt. Der Wasserturm verliert zwar damit nach rund 115 Jahren seine oben genannten Funktionen, bleibt aber als denkmalgeschützes und herausragendes Gebäude Teil der städtischen Silhouette.